Interview mit Cristina Le Kisdaroczi über die Entstehungsgeschichte des Buchs «Die verborgene Stimme»


 



Das Buch nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Entdeckungsreise in eine neue Sprachheimat, die Autorin Cristina Le Kisdaroczi (links im Bild) spricht von der «Casa Lingua». 

Im Interview erzählt sie von dieser Reise, die sie zusammen mit ihrer Mutter Graziella und ihrer Sprachtrainerin Alessandra (rechts im Bild) unternommen hat. 

 

Drei Frauen in einem Briefwechsel – die Pädagogin Cristina, ihre Mutter Graziella und die Italienischlehrerin Alessandra. Cristina Le, welche Verbindung besteht zwischen ihnen?

Zu Beginn war es eine Lehrerin-Schülerin Beziehung zwischen mir und Alessandra (Ale), meiner Sprachtrainerin in Mailand. Da der Unterricht unter vier Augen stattfand, blieb Zeit und Raum für Gespräche, deren Ausgangspunkt Essays waren, die ich in italienischer Sprache zu beruflich beeinflussten Themen schrieb und die wir gemeinsam diskutierten. Gleichzeitig brachte mir Ale die Heimatstadt meiner Mutter, Mailand, nahe, die ich fast nur aus Erzählungen kannte. Wie dann meine kindliche Welt der Schwarzweissfotografien, Erinnerungsalben und Fantasien hinüberfloss in die heutige, farbige Welt einer Erwachsenen, wurde zur Rahmenhandlung. Eines Tages kam von Ale der Vorschlag, meine Mutter direkt mit einzubeziehen, und so entstand zwischen uns Dreien ein Briefwechsel. Das war der Beginn dieser Reise zu dritt, in deren Verlauf die Idee, ein Buch zu machen, nach und nach Gestalt annahm. 

 

Was ist der Kern der Sache, um Ihre Mutter zu zitieren, um die es hier geht?

Es ging dabei um das Haus im Tessin, das meine Eltern nach langem Abwägen nicht mir, sondern meinem Bruder überschrieben haben. Meine Mutter glaubte, mein Hauptproblem sei der Verlust dieses physischen Hauses. Aber mir wurde damals klar, dass dieser Konflikt einen anderen, tiefer liegenden, bislang verdrängten an die Oberfläche spülte. Es war der Verlust des Hauses der Sprache, das wir im Buch «Casa Lingua» nennen und letztlich der Verlust des «Bleiberechts» bedeutete im Haus der Italianità meiner Mutter, die sie uns in der deutschen Schweiz fast ganz, hier im Tessin etwas weniger stark vorenthalten hatte. Denn meine Eltern sprachen in unserer Anwesenheit vor allem dann italienisch, wenn es darum ging, unter sich zu reden. Es war eine Art Geheimsprache, um von uns nicht verstanden zu werden. Dies löste in mir jedes Mal das Gefühl des Ausgeschlossen-Seins, des «dieser Sprache nicht würdig zu sein» aus. So wurde Italienisch für mich immer mehr zur Sprache einer heimlichen Sehnsucht, wahrscheinlich nach Zugehörigkeit.  

 

Alessandra hat dann den Austausch über Erinnerungen angestossen. Wie haben Sie sich ausgetauscht?

Alessandra spielte bei diesem Austausch eine wichtige Rolle; fast diejenige einer Hebamme oder Therapeutin, die im wahrsten Sinne des Wortes dem Wohl und der Pflege des Italienischen diente und uns half, etwas Wertvolles, Lebendiges hervorzubringen. Sie ermöglichte uns eine Aussensicht und war als «Dritte» in unserer Mitte, was rückblickend nicht nur für meine sprachlichen Fortschritte, sondern auch für die Klärung dieses ungelösten «Knotens» zwischen meiner Mutter und mir von zentraler Wichtigkeit war. 

Mit meiner Mutter haben wir uns per Briefpost ausgetauscht, ich habe ihre Briefe gescannt und an Ale per Email geschickt, die dann irgendwann auch einen direkten Briefwechsel mit meiner Mutter pflegte. Ale und ich haben uns auch per Videotelefonie ausgetauscht. Ich finde es grossartig und nicht selbstverständlich, wie offen meine Mutter auf die Auseinandersetzung mit diesem schwierigen Thema reagiert hat. Denn auch bei ihr löste dieser Austausch einiges aus. Ihr war nie bewusst gewesen, wie dieses damals übliche Vorenthalten der Muttersprache auf uns Kinder wirkte. Auch was es für sie bedeutete, sich mit uns nicht in ihrer Herkunftssprache unterhalten zu können, wurde ihr erst klar, als dies eben möglich wurde.

 

Die verborgene Stimme – was meinen Sie damit?

Die verborgene Stimme ist die meines Kindheits-Ichs, dessen Stimme sich lange versteckt hielt, bevor sie ganz in die Versenkung geriet. Ich denke, dass viele Menschen eine verborgene Stimme in sich tragen, die uns Dinge zuflüstert, die wir oft ein Leben lang allein mit uns herumschleppen; und das einzig und allein aus dem Grund, weil wir denken, das Problem sei zu wenig wichtig, um es mit jemandem zu teilen. Oft sind diese Stimmen zu schwach, um gehört zu werden, aber gleichzeitig auch zu stark, um nicht ganz zu verstummen. In meinem Beruf als Pädagogische Beraterin begegne ich dem oft. In den Briefen mit meiner Mutter wird diese verborgene Stimme des Kindes von früher zur Stimme des Kindes, das auch heute als Erwachsene noch in mir lebt und sich nun äussert. Erst beim Übersetzen meiner Texte ins Deutsche wurde mir bewusst, wie stark diese verborgene Kinderstimme noch in mir lebt. 

 

Wie reagierten Sie drei auf die Übersetzungen ins Deutsche?

Wir waren uns bald einig, dass es ein zweisprachiges Buch werden sollte. Aber als Graziella ihren ersten Brief ins Deutsche übersetzte, waren ihre Reaktion heftig. Es verunsicherte sie, mir derart emotionale Briefe geschrieben zu haben, die sie auf Deutsch gerne etwas «neutralisiert» hätte». Dies löste wiederum bei mir eine starke Gegenreaktion aus. Denn es war die Muttersprache, die ich in diesen Briefen hörte und in der sie bislang nie mit mir gesprochen hatte. Wir fanden dann in Pia Todorovic eine wunderbare Übersetzerin für Alessandras und Graziellas Texte. Mit meinen Texten war der Prozess anders. Die Stimme des Kindheits-Ichs klang für mich auf Deutsch nicht mehr gleich, war nicht mehr stimmig. So begann ich, mich selbst zu übersetzen. Das zwang mich, mich in dieses Kind hineinzuversetzen. Das hatte fast eine therapeutische Wirkung, weil ich es nun an die Hand nehmen konnte. Durch diesen Prozess wurde es möglich, dieser verborgenen Stimme in beiden Sprachen einen Platz zu geben. 

 

Warum wurde aus dem persönlichen Briefwechsel ein Buch?

Noch während des Trialogs entstand die Idee, ein Buch dazu zu machen. Herausgekommen ist das Dokument eines Lernprozesses, der von der Sprache ausgeht, uns in unserem Denken und Fühlen bewegt und prägt, um dann wieder auf die Sprache selbst zurückzuwirken. Alessandra berichtete, dass sie in ihrem Beruf als Sprachlehrerin sehr häufig mit einer Problematik mit der Muttersprache zu tun hat. Wir wollten die Facetten dieses Themas zeigen und meine Geschichte teilen. Wir fragten uns zum Schluss alle drei, wie viel von dieser Intimität für die Lesenden passt.

 

Sie haben schon lange, bevor Sie italienisch sprachen, im Tessin regelmässig einige Wochen im Jahr verbracht. Wie erleben Sie die Sprachbarrieren und ihre gesellschaftlichen und politischen Begleiterscheinungen hierzulande?

Die Barrieren im Tessin bestanden für mich hauptsächlich darin, eine Konversation von Anfang bis zum Schluss in Italienisch zu führen. Oft erlebte ich, dass das Gegenüber beim ersten Fehler ins Deutsche wechselte. Ich empfand dies stets als Verletzung, ähnlich einem Dolchstoss. Denn es beendete nicht nur abrupt die Gelegenheit, in dieser Sprache zu kommunizieren, mich darin zu üben, sondern war jedes Mal ein weiterer Beweis des «Nicht-dazugehörens», welcher bei mir natürlich auf einen besonders fruchtbaren Boden fiel. Mit den sprachlichen Fortschritten verringert sich dies nun zunehmend. Dies geht anderen Personen vielleicht ähnlich. Ich fände es gut, wenn sich die Menschen im Tessin dessen bewusst wären und nicht aus einer vielleicht falsch verstandenen Freundlichkeit heraus die Sprache wechseln, sondern ihrem Gegenüber die Chance geben, Italienisch zu reden, auch wenn es nicht perfekt ist. Das wäre auch gesellschaftlich und politisch ein selbstbewusstes, starkes Signal.  

 

Sie haben einen Tessiner Verleger gefunden. Welches Feedback haben Sie aus dem Lektorat erhalten?

Als fleissige Leserin italienischer Literatur kannte ich den Verlag Armando Dadò editore. Er war sozusagen unser Traumverlag, umso grösser war die Freude, als wir erfuhren, dass das Manuskript angenommen wurde. Aber was der Lektor zum Manuskript sagte, wissen wir leider nicht. 

 

Hat sich etwas für Sie verändert, seitdem Sie Ihrer Muttersprache nähergekommen sind?

Ja, eindeutig. Es ist das Gefühl des Loslassens, des angekommen-Seins. Ich muss nicht mehr, aber ich darf sie ohne Blösse immer besser lernen, mich in sie vertiefen. Denn ich habe nichts zu verlieren, weil ich gefunden habe, was schon immer zu mir gehört hat. 

 

Buchvorstellung im Tessin

Zu einer Lesung und einem Gespräch zur Entstehungsgeschichte des Buches und darüber, welche Erfahrungen die Autorinnen mit und nach der Veröffentlichung machten, lädt die Libreria della Rondine ein.

Buchbestellung

Das Buch kann direkt in der Libreria della Rondine gekauft oder über  [email protected] bestellt werden. Es kostet CHF 30.- 

 

Veranstaltungsinformationen
30. Juli 2022 im Hof der Casa Serodine (neben dem Municipio) in Ascona um 16.00 Uhr. 

Freier Eintritt, um Anmeldung wird gebeten.

 

 

Anmeldung per Email an [email protected] oder hier

 

Drei Frauen in einem Briefwechsel – die Pädagogin Cristina, ihre Mutter Graziella und die Italienischlehrerin Alessandra. Cristina Le, welche Verbindung besteht zwischen ihnen?

Zu Beginn war es eine Lehrerin-Schülerin Beziehung zwischen mir und Alessandra (Ale), meiner Sprachtrainerin in Mailand. Da der Unterricht unter vier Augen stattfand, blieb Zeit und Raum für Gespräche, deren Ausgangspunkt Essays waren, die ich in italienischer Sprache zu beruflich beeinflussten Themen schrieb und die wir gemeinsam diskutierten. Gleichzeitig brachte mir Ale die Heimatstadt meiner Mutter, Mailand, nahe, die ich fast nur aus Erzählungen kannte. Wie dann meine kindliche Welt der Schwarzweissfotografien, Erinnerungsalben und Fantasien hinüberfloss in die heutige, farbige Welt einer Erwachsenen, wurde zur Rahmenhandlung. Eines Tages kam von Ale der Vorschlag, meine Mutter direkt mit einzubeziehen, und so entstand zwischen uns Dreien ein Briefwechsel. Das war der Beginn dieser Reise zu dritt, in deren Verlauf die Idee, ein Buch zu machen, nach und nach Gestalt annahm. 

 

Was ist der Kern der Sache, um Ihre Mutter zu zitieren, um die es hier geht?

Es ging dabei um das Haus im Tessin, das meine Eltern nach langem Abwägen nicht mir, sondern meinem Bruder überschrieben haben. Meine Mutter glaubte, mein Hauptproblem sei der Verlust dieses physischen Hauses. Aber mir wurde damals klar, dass dieser Konflikt einen anderen, tiefer liegenden, bislang verdrängten an die Oberfläche spülte. Es war der Verlust des Hauses der Sprache, das wir im Buch «Casa Lingua» nennen und letztlich der Verlust des «Bleiberechts» bedeutete im Haus der Italianità meiner Mutter, die sie uns in der deutschen Schweiz fast ganz, hier im Tessin etwas weniger stark vorenthalten hatte. Denn meine Eltern sprachen in unserer Anwesenheit vor allem dann italienisch, wenn es darum ging, unter sich zu reden. Es war eine Art Geheimsprache, um von uns nicht verstanden zu werden. Dies löste in mir jedes Mal das Gefühl des Ausgeschlossen-Seins, des «dieser Sprache nicht würdig zu sein» aus. So wurde Italienisch für mich immer mehr zur Sprache einer heimlichen Sehnsucht, wahrscheinlich nach Zugehörigkeit.  

 

Alessandra hat dann den Austausch über Erinnerungen angestossen. Wie haben Sie sich ausgetauscht?

Alessandra spielte bei diesem Austausch eine wichtige Rolle; fast diejenige einer Hebamme oder Therapeutin, die im wahrsten Sinne des Wortes dem Wohl und der Pflege des Italienischen diente und uns half, etwas Wertvolles, Lebendiges hervorzubringen. Sie ermöglichte uns eine Aussensicht und war als «Dritte» in unserer Mitte, was rückblickend nicht nur für meine sprachlichen Fortschritte, sondern auch für die Klärung dieses ungelösten «Knotens» zwischen meiner Mutter und mir von zentraler Wichtigkeit war. 

Mit meiner Mutter haben wir uns per Briefpost ausgetauscht, ich habe ihre Briefe gescannt und an Ale per Email geschickt, die dann irgendwann auch einen direkten Briefwechsel mit meiner Mutter pflegte. Ale und ich haben uns auch per Videotelefonie ausgetauscht. Ich finde es grossartig und nicht selbstverständlich, wie offen meine Mutter auf die Auseinandersetzung mit diesem schwierigen Thema reagiert hat. Denn auch bei ihr löste dieser Austausch einiges aus. Ihr war nie bewusst gewesen, wie dieses damals übliche Vorenthalten der Muttersprache auf uns Kinder wirkte. Auch was es für sie bedeutete, sich mit uns nicht in ihrer Herkunftssprache unterhalten zu können, wurde ihr erst klar, als dies eben möglich wurde.

 

Die verborgene Stimme – was meinen Sie damit?

Die verborgene Stimme ist die meines Kindheits-Ichs, dessen Stimme sich lange versteckt hielt, bevor sie ganz in die Versenkung geriet. Ich denke, dass viele Menschen eine verborgene Stimme in sich tragen, die uns Dinge zuflüstert, die wir oft ein Leben lang allein mit uns herumschleppen; und das einzig und allein aus dem Grund, weil wir denken, das Problem sei zu wenig wichtig, um es mit jemandem zu teilen. Oft sind diese Stimmen zu schwach, um gehört zu werden, aber gleichzeitig auch zu stark, um nicht ganz zu verstummen. In meinem Beruf als Pädagogische Beraterin begegne ich dem oft. In den Briefen mit meiner Mutter wird diese verborgene Stimme des Kindes von früher zur Stimme des Kindes, das auch heute als Erwachsene noch in mir lebt und sich nun äussert. Erst beim Übersetzen meiner Texte ins Deutsche wurde mir bewusst, wie stark diese verborgene Kinderstimme noch in mir lebt. 

 

Wie reagierten Sie drei auf die Übersetzungen ins Deutsche?

Wir waren uns bald einig, dass es ein zweisprachiges Buch werden sollte. Aber als Graziella ihren ersten Brief ins Deutsche übersetzte, waren ihre Reaktion heftig. Es verunsicherte sie, mir derart emotionale Briefe geschrieben zu haben, die sie auf Deutsch gerne etwas «neutralisiert» hätte». Dies löste wiederum bei mir eine starke Gegenreaktion aus. Denn es war die Muttersprache, die ich in diesen Briefen hörte und in der sie bislang nie mit mir gesprochen hatte. Wir fanden dann in Pia Todorovic eine wunderbare Übersetzerin für Alessandras und Graziellas Texte. Mit meinen Texten war der Prozess anders. Die Stimme des Kindheits-Ichs klang für mich auf Deutsch nicht mehr gleich, war nicht mehr stimmig. So begann ich, mich selbst zu übersetzen. Das zwang mich, mich in dieses Kind hineinzuversetzen. Das hatte fast eine therapeutische Wirkung, weil ich es nun an die Hand nehmen konnte. Durch diesen Prozess wurde es möglich, dieser verborgenen Stimme in beiden Sprachen einen Platz zu geben. 

 

Warum wurde aus dem persönlichen Briefwechsel ein Buch?

Noch während des Trialogs entstand die Idee, ein Buch dazu zu machen. Herausgekommen ist das Dokument eines Lernprozesses, der von der Sprache ausgeht, uns in unserem Denken und Fühlen bewegt und prägt, um dann wieder auf die Sprache selbst zurückzuwirken. Alessandra berichtete, dass sie in ihrem Beruf als Sprachlehrerin sehr häufig mit einer Problematik mit der Muttersprache zu tun hat. Wir wollten die Facetten dieses Themas zeigen und meine Geschichte teilen. Wir fragten uns zum Schluss alle drei, wie viel von dieser Intimität für die Lesenden passt.

 

Sie haben schon lange, bevor Sie italienisch sprachen, im Tessin regelmässig einige Wochen im Jahr verbracht. Wie erleben Sie die Sprachbarrieren und ihre gesellschaftlichen und politischen Begleiterscheinungen hierzulande?

Die Barrieren im Tessin bestanden für mich hauptsächlich darin, eine Konversation von Anfang bis zum Schluss in Italienisch zu führen. Oft erlebte ich, dass das Gegenüber beim ersten Fehler ins Deutsche wechselte. Ich empfand dies stets als Verletzung, ähnlich einem Dolchstoss. Denn es beendete nicht nur abrupt die Gelegenheit, in dieser Sprache zu kommunizieren, mich darin zu üben, sondern war jedes Mal ein weiterer Beweis des «Nicht-dazugehörens», welcher bei mir natürlich auf einen besonders fruchtbaren Boden fiel. Mit den sprachlichen Fortschritten verringert sich dies nun zunehmend. Dies geht anderen Personen vielleicht ähnlich. Ich fände es gut, wenn sich die Menschen im Tessin dessen bewusst wären und nicht aus einer vielleicht falsch verstandenen Freundlichkeit heraus die Sprache wechseln, sondern ihrem Gegenüber die Chance geben, Italienisch zu reden, auch wenn es nicht perfekt ist. Das wäre auch gesellschaftlich und politisch ein selbstbewusstes, starkes Signal.  

 

Sie haben einen Tessiner Verleger gefunden. Welches Feedback haben Sie aus dem Lektorat erhalten?

Als fleissige Leserin italienischer Literatur kannte ich den Verlag Armando Dadò editore. Er war sozusagen unser Traumverlag, umso grösser war die Freude, als wir erfuhren, dass das Manuskript angenommen wurde. Aber was der Lektor zum Manuskript sagte, wissen wir leider nicht. 

 

Hat sich etwas für Sie verändert, seitdem Sie Ihrer Muttersprache nähergekommen sind?

Ja, eindeutig. Es ist das Gefühl des Loslassens, des angekommen-Seins. Ich muss nicht mehr, aber ich darf sie ohne Blösse immer besser lernen, mich in sie vertiefen. Denn ich habe nichts zu verlieren, weil ich gefunden habe, was schon immer zu mir gehört hat. 

 

Buchvorstellung im Tessin

Zu einer Lesung und einem Gespräch zur Entstehungsgeschichte des Buches und darüber, welche Erfahrungen die Autorinnen mit und nach der Veröffentlichung machten, lädt die Libreria della Rondine ein.

Buchbestellung

Das Buch kann direkt in der Libreria della Rondine gekauft oder über  [email protected] bestellt werden. Es kostet CHF 30.- 

 

Veranstaltungsinformationen
30. Juli 2022 im Hof der Casa Serodine (neben dem Municipio) in Ascona um 16.00 Uhr. 

Freier Eintritt, um Anmeldung wird gebeten.

 

 

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